Carl Hübenthal

Lasse Schulz

Katharina Plate

Christina Eger

Didem Mutlu

BACHELORARBEIT

GESTADE DER VERGESSENHEIT

Ein Krematorium auf dem Südfriedhof

Alle kulturellen Phänomene sind immer auch Ausdruck eines bestimmten Zeitgeistes, denn die Gesellschaft kennt keinen Stillstand, sondern entwickelt sich ständig weiter. Das gilt auch für den gesellschaftlichen Umgang mit dem Tod und der Schwellenangst, die dieses Thema umgibt.

Dass Sterben, Tod und Trauer keine unbeweglichen Größen unseres Lebens sind und ihre kulturelle Behandlung und gesellschaftliche Deutung weniger denn je bestimmbar werden, macht sich auch auf Friedhöfen und den dazugehörigen Bauwerken bemerkbar. Einen immer bedeutenderen Anteil daran nehmen Krematorien ein.

Krematorien empfangen Trauernde meist in einem Zustand emotionaler Verwundbarkeit und Unsicherheit. Kann Architektur Ängste und Beklemmungen minimieren und Sicherheit und vorübergehenden Schutz vermitteln?

Alle Verstorbenen und alle Trauernden sind Individuen mit einem sehr persönlichen Hintergrund und Schicksal. Mit welcher architektonischen Metapher lässt sich jenseits religiöser Symbolik das universelle Element der Transzendenz vermitteln? Wie kann Architektur allen Menschen unabhängig von ihrem kulturellen und sozialen Hintergrund die angemessene Würde für ihren letzten Weg geben?

Diese Fragen möchten wir im Zuge der Bachelorarbeit diskutieren und begeben uns auf die Suche nach überraschenden, neuen und vielschichtigen architektonischen Ansätzen.

Auf dem Gelände des Südfriedhofs in Leipzig soll ein Krematorium entstehen, welches sich mit den genannten Fragen auseinandersetzt. Dabei wird den Studierenden freigestellt, ob Sie das bestehende Krematorium und Kolumbarium baulich erweitern möchten oder ein individuelles Grundstück auf dem Südfriedhof auswählen.

 

Betreuung

Prof. Carsten Roth

Henrik Frölich, Dominik Keul, Tim Mitto, Dung Nguyen