KOMPAKTENTWURF
Entwerfen im eigenen Maßstab
Master
VOGELOBSERVATORIUM
Tucheler Heide
Die Tucholer Heide, seit 1996 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt, liegt im Norden Polens und zeichnet sich durch ihre unberührte Natur aus. Die Landschaft wird hauptsächlich von Sanderebenen, dichten Kiefernwäldern und klaren Seen geprägt. Eine Vielzahl von Vogelarten wie Kraniche und Uhus sowie verschiedene Entenarten und Fledermäuse finden in diesem Ökosystem ihre Heimat. Das Baugrundstück befindet sich an bzw. über einer Insel auf einem See, der sich in einem Dorf befindet, welches unweit von Danzig ist.
Der Agrotourismus ist ein immer wichtiger werdender Wirtschaftlicher Zweig der Region und mit einem Beobachtungspunkt könnten in Kleingruppen/vereinzelten Personen eine der Aspekte dieses malerischen Ortes nahegebracht werden. Der Entwurf ist eine Anlehnung an die besondere Umgebung des Ortes. Ziel ist es, die vielfältige Vogelwelt erlebbar zu machen, ohne die örtliche Biosphäre zu beeinträchtigen. Das Ensemble besteht aus zwei minimalistischen Elementen: einem Turm als Ankunftsort und einem Rundgang, der Einblicke in weite Teile der Insel und des umliegenden Waldes bietet. Um die baulichen Auswirkungen zu minimieren, ist das architektonische Konzept so gestaltet, dass ein einzelnes Fundament den gesamten Rundgang trägt, ohne die Insel zu berühren. Es steht vollständig im Wasser, um die Insel unberührt zu lassen.
URBANE ARKADEN
Berlin
Unser Entwurf beschäftigt sich mit Rundbögen unter der Hochbahn Berlins. Wie in vielen anderen Städten auch wurde in Berlin die Hochbahn als Erweiterung der Infrastruktur realisiert. Dabei war
die räumliche und architektonische Wirkung auf die Stadt zweitrangig. Das resultiert heute in meist verschlossene und heruntergekommene Rundbögen, welche leer stehen oder lediglich als
Lagerfläche
genutzt werden. Nur an wenigen Stellen sind öffentliche Nutzungen untergebracht. Auf Grund dessen ist die Hochbahn auch ein Anziehungspunkt für Vandalismus und Verschmutzung. Als Teil der Analyse
haben wir uns zunächst einmal die Form Rundbögen im Verlauf der Hochbahn genauer angeschaut und haben festgestellt, dass abhängig von der Topografie, Standort und Nutzung die Bögen
unterschiedlich ausgebildet sind. Im Zuge dessen sind wir auf mehrere Standorte gestoßen,
an denen die Rundbögen trotz der guten Lage verschlossen sind. Hier befinden wir uns im Hansaviertel. Ein Standort mit einem langen Grünstreifen auf der Rückseite des Grips Theaters. Der nächste
Standort ist das Präsidentendreieck. Hier verläuft die Hochbahn direkt an einem Park unmittelbar an der Spree entlang und hemmt die Durchwegung zum Wohngebiet. Die nächsten zwei Standorte
befinden sich im
Regierungsviertel, also sehr zentral gelegen. Der Standort hinter dem Futurium zeichnet sich durch etwas breitere Rundbögen aus, die jedoch auch zugemauert sind. Der letzte Standort liegt weiter
östlich. Hier ist eine große Brachfläche die aktuell nur als Privatparkplatz für Abgeordnete genutzt wird. Auch hier stehen die Rundbögen leer und sind nur provisorisch vernagelt. Letztendlich
haben wir uns dann für den Standort Präsidentendreieck entschieden, weil wir hier den Kontrast zwischen der Qualität des Standortes gegenüber der heruntergekommenen Hochbahn am stärksten
empfanden. Anhand dieses Standortes wollen wir exemplarisch zeigen, was für Potentiale in
den Bögen schlummern und dass abseits von einzelnen auch große zusammenhängende Nutzungen möglich sind. Besonders wichtig war es uns die Segregation durch die Bahn aufzulösen und die Durchwegung
zum Park und zur Spree zu stärken.
MATERNITY CENTER
Diembéring, Senegal
Das Mutterschaftszentrum befindet sich in dem Dorf Diembéring in Süd Senegal, in der Casamance Region. Die Region ist bekannt für ihr vor dem Aussterben bedrohtes Erbe - die Impluvium Häuser der Diola. Die Geschichte des Dorfes ist geprägt von dem Einfluss des ersten postkolionalen Präsidenten, der nach der 1960 erklärten Unabhängigkeit den assymetrischen Parallelismus in Architektur, Kunst und Kultur miteinfließen ließ. Das Ziel war sich von den westlichen Traditionen zu befreien und eine neue, selbstbestimmte Zukunft zu kreieren. Dabei sollte eine abwechslungsreiche Wiederholung des Rhytmus von Zeit und Raum stattfinden. Das Leitsymbold dieser Wende war das Dreieck, welches inspiriert war von der sudan-sahelischen Kultur. Das Dreieck repräsentiert somit ein Zelt oder ein Dach, welches an die damaligen Zelte der Nomaden erinnert.
Das Mutterschaftszentrum ist ein umgekehrtes Dach, was als allgegenwärtiges Symbol von Weiblichkeit steht. Zudem wird das Geäbude aus einem gleichschenkligen Dreieck gebildet, da es in der
afrikanischen Kultur für die pflegende und sorgende Roller der Mutter steht.