KONSTRUKTIVES PROJEKT
Dancing in Concrete
„Mein Vertrauen in die natürliche ästhetische Aussagekraft einer guten
konstruktiven Lösung wurde nie enttäuscht, und ich habe bis heute in Gegenwart oder Vergangenheit kein Bauwerk gefunden, das hiervon eine
Ausnahme machen würde.“ 1
Nachdem das Arsenal gefüllt ist, gilt es nun die Kür anzutreten. Gemeinsam gehen wir in den Dialog der Konstrukteurinnen und Konstrukteure. Zusammen mit dem Institut für Tragwerksentwurf werden
wir zum zeitgemäßen Umgang mit dem Werkstoff Beton forschend entwerfen. Das Semester führt uns entlang eines der Forschungsschwerpunktes der TU-Braunschweig dem Additive Manufacturing (AM) vom
Tragwerkskonzept in die konstruktive Ausarbeitung des Entwurfs.
Die komplexen und geometrisch beeindruckenden Tragwerke Piere Luigi
Nervis werden durch diese neuen Verfahren nach über einem halben Jahrhundert wieder ökonomisch abbildbar. Anstelle von aufwendigen Schalungen in Handarbeit entstehen in additiven Verfahren
gleichsam komplexe Bauteile ohne zusätzlichen Ressourcenverbrauch und praktisch fast ohne menschliche Arbeit. Wir begeben uns daher gemeinsam auf die Spuren Nervis nach Italien und werden die
Tragwerke und Lösungen für die Entwicklung unserer eigenen Tanztheater auf zeitgemäße Weise transformieren.
„Die interessantesten Projekte, die ich verwirklichen konnte, [...] wären
nicht nur unausführbar gewesen ohne die gleichzeitige Erfindung des konstruktiven Verfahrens, sondern hätten auch ein vollkommen anderes architektonisches Gesicht erhalten, wären sie nach
demselben Schema, jedoch mit anderen Mitteln ausgeführt worden.“ 2
1,2:Piere Luigi Nervi, Bauten und Projekte, 1957 Verlag Gerd Hatje, Stuttgart, S 5 und 8
Betreuung
Prof. Carsten Roth
Henrik Frölich, Dominik Keul