STEGREIF
Die Sichtbarkeit des Klangs
Anna Bretschneider
Die Klaviersonate von Beethoven beginnt sehr schnell. Die Töne bilden dabei ein harmonsiches Ganzes. Es sind sehr viele Eindrücke und die Melodie ist sehr froh und vielseitig. Als Raumgefüge
wurde demnach ein Gesamtkonzept entwickelt, welches sich vor allem durch Licht- und Schattenstimmungen in der Umsetzung äußert. Aufgrund der Wiederholungen in Tönen und Melodien sind alle Räume
als Kreis ausgebildet. Die Räume bilden sich architektonisch aus den Sätzen heraus. Diese unterscheiden sich in Größe, Belichtungsart, Höhe der Räume und Materialität.
R A U M 0 1
Der 1. Raum ist demnach als Eröffnung ausgebildet. Dabei weist dieser keinen richtigen Raumabschluss auf. Er orientiert sich an den Seiten gradlinig, wohingegen die innere Wand als Kreis
ausgebildet ist. Dieser Satz besteht aus 302 Takten und äußert sich so im Fassadenbild. Es wurden Stützen gewählt, die in einem bestimmten Abstand zueinander, Blick auf den Außenraum freigeben.
Zusätzlich entstehen Schattenspiele auf dem Boden als auch auf der inneren Wand, welche den verspielten Charakter suggerieren und viele Eindrücke gleichzeitig wiedergegeben. Als Material wurde
eine weiße Pappe gewählt, um freundlich, neutral und stärker die Lichtspiele wirken lassen zu können.
R A U M 0 2
Der 2. Satz beginnt sehr ruhig und innig. Es hat den Eindruck, dass sich fokussiert bzw. eine Pause eingelegt wird. Dies bildet einen großen Kontrast zum vorherigen Satz. Aufgrund der 28 Takte
wird ein ruhigeres Bild vermittelt. Dies äußert sich architektonisch in einem kleinen kreisrunden Raum, der sich nur durch eine Öffnung in den 1. Raum dezent stellt und somit in ihn überleitet.
Die Belichtung erfolgt in diesem Raum nur von oben und bildet Schatten oder Licht an den äußeren Wänden wieder. In dem introvertierten Raum kann innegehalten und sich auf das Wesentliche
konzentriert werden. Auf Grund dessen wurde hier als Material eine hellgraue Pappe gewählt. Diese unterstreicht die Unterschiedlichkeit dieses Satzes zu den anderen beiden Sätzen.
R A U M 0 3
Der letzte Satz beginnt wieder sehr froh und vielseitig, weshalb das stilistische Mittel des 1. Raumes in Form der Stützen wieder aufgenommen wird. Diese variieren hier nur im geringen Abstand
zueinander (543 Takte). Im mittleren Teil des Satzes wird das Stück wieder sehr schnell und besitzt auch etwas tiefere und ruhigere Töne, weshalb der mittlere Raum auch leicht in den großen
eingeschoben ist. Aufgrund der dunkleren tiefen Töne wurde in diesem Raum ein Sockel ausgebildet, auf welchem die Stützen beginnen. Dies ermöglicht erneut ein Schattenspiel, welches zusätzlich
durch ein Oberlicht begleitet wird. Das Stück findet im 3. Satz seinen Höhepunkt, weswegen dieser Raum der Größte ist und zusätzlich als ganzes wahrnehmbares Rondell ausgebildet wird. Wie im 1.
Raum wurde auch hier als Einheitlichkeit im Material die weiße Pappe gewählt.